Die Geschichte der Alten Friesenstube

Das reetgedeckte Haus hat eine lange und bewegte Vergangenheit. Lauschen auch Sie den Geschichten, die es zu erzählen hat.


Historie eines erhaltungswürdigen Gebäudes

Es gibt manchmal Zufälle, welche sich später als glücklich erweisen, so auch für dieses Haus. Ohne diese Zufälle hätte es wohl einem Neubau weichen müssen. In schneller Folge wechselten die Besitzer, und bauliche Maßnahmen hatten sein Äußeres verändert und dann wieder in sein früheres Aussehen zurückverwandelt. Schon in den Jahren 1955 bis 1976 befand sich in diesem Haus eine Gaststätte. Anschließend drohte dem ältesten Haus auf Sylt jedoch der Verfall. Sollte es den gleichen Weg wie so viele Häuser vor ihm gehen? Abriss und neue Wohnungen für Gäste?


Rettung in höchster Not

Die Geschwister Schacht hörten von den Sorgen um dieses Haus, sahen es sich an und lauschten den Geschichten, welche die alten Mauern zu erzählen wussten. Von Leben und Tod, von Aufbau und Abbruch, von Sturmflut und Sandverwehungen, aus über 300 Jahren, die es hier schon steht. Dieses Haus darf nicht untergehen, das war den Geschwistern sofort klar. Anfang 1980 kauften sie die Friesenstube und begannen, das Haus mit viel Liebe und Fleiß wieder so herzurichten, wie es ursprünglich war. Trotz vieler Schwierigkeiten beim Umbau wurden die alten Wände, die Balken aus Holz von gestrandeten Schiffen und die Decke in ihrem Ursprung erhalten. Mit viel Geduld hat Claus Schacht alte Kacheln sowie den originalen Hausrat wieder zusammengesucht.


Die Arbeit zahlt sich aus

Pfingsten 1980, in dem Jahr, da Westerland sein 125jähriges Jubiläum als Bad feierte, konnten die Türen endlich für die Gäste geöffnet werden. Man hatte es geschafft, das älteste Westerländer Haus wurde zu einem der schönsten, das man auf der Insel bewundern kann. Tradition verpflichtet, sagten sich die Geschwister Schacht, und stellten Speisen und Getränke nach alten Norddeutschen und Sylter Rezepten zusammen. Man spricht auch Plattdeutsch in diesem Haus, so wie einst unsere Väter und Großväter. So wohl wie sie sich im Schutz der alten Mauern und unter Reetdach gefühlt haben, so sicher, wenn der „blanke Hans“ tobte, so wohl und sicher soll sich jeder fühlen, der unter diesem Dach Gast ist. Aus der Chronik des Hauses „Alte Friesenstube“